Die Wählerinitiative soziales Spandau “WisS” nimmt mit großer Sorge zur Kenntnis, dass der sogenannte „Weihnachtscircus“, der viele Jahre lang auf dem großen Parkplatz vor dem Olympiastadion stattfand, nach dem vom Oberverwaltungsgericht Berlin bestätigtem Verbot dort nunmehr auf einem Privatgelände in der Spandauer Motardstraße auftreten soll. Dies kann wohl vom Bezirksamt nicht verhindert werden.
„Das Einpferchen und Dressieren sowie Vorführen von wilden Tieren ist Tierquälerei. Wir begrüßen daher die Ankündigung des zuständigen Stadtrats Stephan Machulik, den Zirkus streng zu kontrollieren und sehr genau darauf zu achten, dass das Tierwohl so weit wie möglich eingehalten wird“, so der 1. Vorsitzende der WisS, Jürgen Kessling. „Aus Erfahrung wissen wir, dass der Stadtrat sich auch gegen Widerstände sehr für das Tierwohl einsetzt und das ist auch gut so.“
Auf ihrer Webseite kommentiert die Direktion des Zirkusses das Gerichtsurteil scharf. Das mag noch verständlich sein. Die Aussage „Vor 80 Jahren wurden auch gewisse Menschen zu unrecht Steine in den Weg gelegt und somit aus der Stadt vertrieben.“ offenbart jedoch ein erschreckendes Geschichtsverständnis und Weltbild. Allein damit haben sich die Verantwortlichen selbst diskreditiert.
Die WisS lehnt den „Weihnachtscircus“ daher ab und setzt sich dafür ein, dass zukünftig derartige Veranstaltungen in Spandau nicht mehr stattfinden.
Jürgen Kessling und Marion Thoma
Vorstand der WisS
Hintergrund-Informationen zur WisS
Die Wählerinitiative soziales Spandau (WisS) ist ein Spandauer Zusammenschluss kommunal engagierter Menschen mit viel Erfahrung. Die Mitglieder fanden bei den etablierten politischen Akteuren keine Heimat (mehr) für ihr politisches Wirken und können oder wollen angesichts der diversen lokalen Herausforderungen dennoch nicht einfach wegsehen oder nichts tun.
Hinzu kommt der innige Wunsch, eine echte und wählbare Option im Gegensatz zu rechtspopulistischen Alternativen für Spandau zu sein.
Auf Ihrer Aufstellungsversammlung hat die WisS eine Liste [1] aus neun BürgerInnen zur BVV Wahl im September 2016 aufgestellt, frei nach dem Motto “Politik mitgestalten anstatt Politik mit Gestalten”.
Das Bezirkswahlamt hat die Wählerinitiative soziales Spandau (WisS) am 08. April 2016 als Wählergemeinschaft anerkannt. In nicht mal zwei Wochen hat die WisS mehr als 300 gültige Unterschriften gesammelt, damit Spandauer BürgerInnen im September 2016 eine soziale und wählbare Option auf dem Stimmzettel vorfinden konnten.
Nach einem sehr engagierten Wahlkampf ist es der WisS dennoch nicht gelungen, über die 3%-Hürde zu kommen, um einen oder mehrere Plätze in der BVV Spandau zu belegen. Als Gründe hierfür dürfen die begrenzten Ressourcen (Zeit, Geld, Personal) und die enorme Materialschlacht (aus Steuergeldern) der Mitbewerber gelten. Auf Ihrer Mitgliederversammlung am 15.10.2016 hat die WisS dennoch beschlossen, Ihre lokalpolitischen Aktivitäten in Spandau fortzusetzen und sogar auszubauen, auch um sich damit bei ihren fast 1500 Wähler*innen zu bedanken.